Requiem für einen Traum

Sie stand am Rand des Piers und starrte auf den Horizont hinaus. Die Sonne ging unter und warf einen warmen orangefarbenen und rosa Schein über das Wasser. Es war ein wunderschöner Anblick, aber sie konnte seine Schönheit nicht schätzen. Ihr Geist war von Gedanken an ihn verzehrt.

Er war monatelang weg gewesen, auf einem Abenteuer, für das sie sich nicht durchringen konnte. Alles, was sie wusste, war, dass er sie zurückgelassen hatte, allein und mit gebrochenem Herzen.

Als sie gedankenverloren dastand, hörte sie Schritte hinter sich. Sie drehte sich um und sah, wie er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen auf sie zukam.

Sie war überrascht, ihn zu sehen, aber auch erleichtert. Sie hatte ihn mehr vermisst, als sie zugeben wollte.

Er blieb vor ihr stehen, seine Augen suchten ihre. "Es tut mir leid", sagte er leise. "Ich hätte dich nicht so lassen sollen."

Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ein Teil von ihr wollte ihn anschreien, um ihm zu sagen, wie sehr er sie verletzt hatte. Aber ein anderer Teil von ihr wollte ihm nur vergeben, den Schmerz vergessen und neu anfangen.

Er nahm ihre Hand und zog sie näher an sich. "Ich liebe dich", flüsterte er.

Sie sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf. "Ich liebe dich auch", sagte sie und sie küssten sich.

Es war ein langsamer, zärtlicher Kuss, gefüllt mit all der Liebe und Sehnsucht, die sie seit Monaten zurückgehalten hatten. Als sie sich zurückzogen, wussten sie beide, dass die Dinge zwischen ihnen nie wieder so sein würden wie zuvor.

Sie verbrachten den Rest des Abends damit, sich zu unterhalten und alles nachzuholen, was während seiner Abwesenheit passiert war. Sie lachten und scherzten, und für eine Weile fühlte es sich an, als hätte sich nichts geändert.

Aber im Laufe der Nacht spürten beide das Gewicht ihrer vergangenen Fehler. Der Schmerz und der Verrat lagen in der Luft und drohten, sie erneut auseinander zu reißen.

Als sie sich verabschiedeten, wusste sie, dass dies nur der Anfang war. Sie hatten einen langen Weg vor sich, wenn sie die Dinge zum Laufen bringen wollten.

Aber trotz aller Hindernisse war sie bereit, es zu versuchen. Sie liebte ihn, und sie wusste, dass er sie liebte. Und das war genug, um sie am Laufen zu halten.

Als sie sich vom Pier entfernte, spürte sie, wie ein Gefühl des Friedens sie überflutete. Zum ersten Mal seit Monaten blickte sie hoffnungsvoll in die Zukunft. Sie wusste nicht, was es bedeutete, aber sie wusste, dass sie, solange sie zusammen waren, alles ertragen konnten.

Und so holte sie tief Luft und trat vor, bereit, sich allen Herausforderungen zu stellen, die vor ihr lagen.